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 Liebe / Sexualität / Erotik / Aufklärung in der DDR


 

 

 

"DU und ICH"

"DU und ICH - drei Worte nur, und doch bergen sie all das in sich, was zwei Menschen füreinander empfinden, was sie, ausgesprochen oder unausgesprochen, sich zu sagen haben. Das Anliegen dieses Buches, das sich in erster Linie an die Frau wendet, soll es nun sein, dem Unausgesprochenen etwas beizusteuern." (1957)

 


 

 

 

Hans Kästner, Dresden - "H.K.-Versand"

"Seit 1899 verließen über 1 Million Sendungen meine Firma"

Was in der Bundesrepublik "Beate Uhse", war in der DDR der "H.K.-Versand" - wenn auch in wesentlich bescheidenerm Umfang. Das Lieferprogramm beeinhalt weniger "Sexspielzeuge", als vielmehr Hygieneartikel wie "Temedia Monats-Hös'chen" oder einen "Da-Bi-Gürtel, vollelastisch" "Für kritische Tage." und Verhütungsmittel für Männer ("NEU! Rauh-Präs.") und Frauen ("Tutus-Creme m. Rohr"").

Ein empfehlenswerter Beitrag über den H.K.-Versand ist bei ZEIT ONLINE nachzulesen.

 

 

 

"Meine Damen und Herren!

Sinn dieser Preisliste oder meines Versandes überhaupt ist es,

alle meine Kunden (bzw. Interessenten),

welche z.T. in den entlegensten Orten der DDR wohnen,

a) mit den auf den Seiten 6 bis14 aufgeführten hygienischen und sanitären Artikeln innerhalb eines diskreten Versandes, schnell und sorgfältig zu bedienen.

Dadurch wird für alle Käufer das Peinliche beim Kauf gerade dieser Artikel genommen, und speziell in kleineren Orten jede glossierende Nachrede unmöglich gemacht.

b) weiterhin auf den Seiten 14 bis 36 auf Fabrikate hinzuweisen, die entweder zum Teil noch vollkommen unbekannt  oder zumindest noch ungenügend bekannt und in entlegenen Orten sicher gar nicht zu erhalten sind."

 

 

 

 

 

 

 

"Gummi-Schutzmittel für Männer"

"(Condome - Präservative)"

 

 

 

 

 

 

 

 

"Meine Firma

wurde mit dem Titel "Vorbildlicher Betrieb" ausgezeichnet.

Urkunde für hervorragende Leistungen im Wettbewerb 1967

Lobende Erwähnung in der Presse Juni 1968"

 

 


Fast schon eine kleine "sexuelle Revolution": Für die frühen 50er Jahre ungewöhnlich freizügige Bilder bekamen die DDR-Bürger im 1954 erstmals erschienenen "Das Magazin" zu sehen, auch wenn das Heft offenbar nicht überall ohne weiteres zu bekommen war. - Auf jeden Fall war ein ganzseitiges Aktfoto fester Bestandteil des Magazins und bekam im Laufe der Zeit einen regelrechten Kultstatus.

 

             

"Was ist das?"

 

"Das!"     (aus Das Magazin, Heft 1, Januar 1954)

 


 

                 

Auch in Akt-Bildbänden/Lehrbüchern gab es nackte Tatsachen zu erblicken. Titel wie "Aktstudien" von Hellmuth Burkhardt...
 oder "Studien am Strand" von Gerhard Vetter wurden sicherlich nicht ausschließlich zu hochwissenschaftlichen "Studienzwecken" gekauft.

 


 

"Strand nur für FKK", Privatfotos

 


DAS Aufklärungsbuch in der DDR: "Ein offenes Wort" - "Ein Buch über die Liebe", Verlag Neues Leben (1956)

 


 

 

 

"Das neue Ehebuch" (Greiffenverlag Rudolstadt, 1957) mit einigen viel sagenden zeitgenössischen Unterstreichungen...

 

 

 

 

"sexuell aufklären - rechtzeitig und richtig"

"Vorehelicher Verkehr? - Wenn wir die Überzeugung gemacht haben, daß die Ehe die ideale und sinnvolle Gemeinschaft für das Geschlechtsleben des Menschen ist und wir andererseits um eine ganze Reihe von Gefahren wissen, die im außerehelichen Verkehr liegen, so bleibt für den verantwortungsvollen Erzieher nur eine Schlußfolgerung: Wir müssen durch Aufklärung und Erziehung unsere Kinder dahin bringen, daß sie den vorehelichen Verkehr meiden." (...) Die "Entwicklung, die geistige wie die soziale, wird ganz empfindlich gestört, wenn durch vorzeitigen Geschlechtsverkehr die Sexualität in den Vordergrund rückt. Alle psychischen Kräfte, die diese verbraucht, fehlen der geistigen Ausreifung des Menschen und seiner beruflichen Entwicklung. Es kommt zu einer Verarmung der Interessen und des geistigen Lebens." (1959)

 

 


                        

"Zwischen vierzehn und achtzehn" (1959)

 

"Zwischen vierzehn und achtzehn" (1973)

"Sieh Dir die Gestalten nur an, denen man hin und wieder in dunklen Winkeln begegnet: Jünglinge, die kaum der Grundschule entwachsen sind oder sogar noch eine der letzten Klassen besuchen, und Mädchen, die die Frische ihrer 13 oder 15 Lenze durch reichlichen Gebrauch kosmetischer Mittel erfolgreich übertüncht haben. In den Mundwinkeln der Jungen hängt die Zigarette. Zwar husten sie bei jedem Zug, und im Grunde genommen schmeckt es scheußlich, aber sie müssen durchhalten. Es ist doch männlich, jedenfalls meinen es diese "Herren". Und die Mädschen? Sie sehen immer gleich aus, lassen ihre Haare à la blonde Hexe ins Gesicht fallen und tragen Dreiviertelhosen und Pullover, aber wenigstens zwei Nummern zu klein, denn es kommt doch auf die Kurven an. (...) Sie unterhalten sich auch - meist über das, was sie Liebe nennen und dem sie in ihrem Leben schon eine festen Platz eingeräumt haben. Sie meinen, das mache sie erwachsener. Zurück bleibt ein schales Gefühl, man schämt sich ein wenig." - Sehr aufschlussreich bezüglich sich im Laufe der Jahre ändernder moralischer Wertvorstellungen sind die diversen, mit jeder Neuausgabe umfassend überarbeiteten Ausgaben von "Zwischen vierzehn und achtzehn", einem "Buch für junge Mädchen". Während die ausgelebte "Revolution der Gefühle" bei Heranwachsenden in der Ausgabe von 1959 - wie eingangs zu lesen - nur knapp behandelt und darüber hinaus noch in die "Schmuddelecke" gestellt wird, geht man 1973 mit dem Thema wesentlich offener um und räumt ihm ungleich mehr Platz ein: "Es ist durchaus in Ordnung, und es gibt auch nichts dagegen einzuwenden, daß ältere Jugendliche Zärtlichkeiten tauschen. Du solltest dafür jedoch gewisse Grenzen abstecken."


 

                                  

"Jugend und Liebe" (1973)

    "mondos" - Kondom / Präservativ "exklusiv" OVP (Hund?) - VEB GWT Waltershausen BT 11 Plastina Erfurt

 


                   

"Unsere Familie - Ein Ratgeber für jung und alt" (2., bearbeitete Auflage 1976)

 "Unsere Familie - Ein Ratgeber für jung und alt" (4., bearbeitete Auflage 1982)

 

                                 

"Unsere Ehe" (1980)

    

 

"Beate Uhse jetzt in der DDR" - "Riesen-Gewinn-Aktion nur für DDR-Kunden" - "Gewinnen Sie: 7mal 1 VW-Golf" - "Als Gewinner können Sie aber auch sagen: Ich möchte den Gegenwert für den gewonnen "Golf" lieber in Bargeld erhalten. - Bitte schön - dann zahlen wir Ihnen 18.000 in frischen, knisternden DM-Scheinen." - "Wer kann gewinnen? DDR-Kunden, die Ware für mindestens 50,-- bestellen." - "Bitte in DM im voraus bezahlen" - aus einem Katalog des Versandhaus Beate Uhse (1990)


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